Posts

Frühblüher, Babys und andere unerwartete Dinge

Bild
Manchmal fange ich an zu schreiben, und plötzlich erzählt sich mir eine Geschichte. Ich habe mich an die Tastatur gesetzt und wusste, in welche Richtung das Kapitel gehen sollte, das ich tippen wollte. Und auf einmal fängt ein Gedanke an zu wachsen, ich schreibe, und staune am Ende selbst, was sich da entwickelt hat. Draußen ist Frühling. Streng genommen noch immer Winter, aber es ist März, und die Sonne scheint. Ich war heute Morgen auf dem Weg ins Büro, als mein Blick auf die grünen Sprosse von Krokus, Narzissen und Tulpe fiel, die in unserem Quasi-Beet neben der Eingangstür wachsen. Ich liebe Frühblüher, und habe mich schon darauf gefreut, dass sich da in den nächsten Tagen sicher ein paar Blüten öffnen. Heute Mittag ging ich wieder an dieser Stelle vorbei, und was sehe ich? Lila Krokusse, die in der Sonne leuchten. Unglaublich, ich hätte nie gedacht, dass es heute schon soweit ist! Meine Dahlien- und Lilienzwiebeln dagegen, die ich im letzten Frühjahr in die Erde gegraben h...

Unsterblich

Ich mache mir mal wieder Gedanken um die eigene Sterblichkeit. Nicht panisch, sondern eigentlich einfach nur realistisch. Ich darf das, ich bin 36 - ein ziemlich beliebtes Sterbealter 2015/2016 bei berühmten Persönlichkeiten, und auch meine Freundin ist mit 36 Jahren gestorben. Als ich Teenie war, habe ich mich oft gefragt, wie es wohl wäre, zu sterben. Damals dachte ich, dass es nicht schlimm wäre, wenn ich selbst gehe. Viel schlimmer hätte ich es gefunden, einen engen Angehörigen zu verlieren. Ich glaube, dass ich schon mein Leben lang fest davon ausgehe, dass der eigene Tod nicht schlimm ist, sondern der Beginn eines neuen Lebens. Wenn ich mich irren sollte, und der Tod einfach das Ausknipsen des Lebens ist, dann werde ich mich über diesen Glauben auch nicht mehr ärgern müssen :). Jetzt spielt aber eine andere Komponente in die Überlegungen hinein - nämlich, die Komponente der Verantwortung. Ich bin mittlerweile eine Frau, die ziemlich fest mit einigen ganz besonderen Menschen v...

Alle Jahre wieder...

Bild
Okay, keine Sorge. ich habe Weihnachten nicht verpasst, obwohl ich ja zugeben muss, dass ich leider den Adventskalender nur bis zum 11. Türchen durchgezogen habe. Asche auf mein Haupt. Aber jetzt schreiben wir schon seit Wochen das Jahr 2017, und die Osternaschereien liegen langsam gerechtfertigt in den Süßwarenregalen der Supermärkte. Alle Jahre wieder.. Genau! Beginnt die Fastenzeit! Heute, am Aschermittwoch, geht es los. Sieben Wochen ohne. Ohne was eigentlich? Ich habe in meinem langen Leben schon verschiedene Fastensachen ausprobiert. Los ging es mit Süßigkeiten, als ich Teenie war. Das fand ich nicht sonderlich schwer und habe es ziemlich oft gemacht. Höhepunkt dieser Art zu "fasten" - eigentlich ja nur, auf eine Kleinigkeit zu verzichten - war dann immer die Osternachtswanderung, die wir als Jugendliche unternommen haben. Punkt Mitternacht wurden dann die Bonbons und Schokoriegel aus dem Rucksack gekramt: Ostern! Jesus ist auferstanden, und die Freude kehrt ins ...

Türchen Nummer 11

What is love? Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern das ewige Leben hat. Gott sandte seinen Sohn nicht in die Welt, um sie zu verurteilen, sondern um sie durch seinen Sohn zu retten. Johannes 3,16-17

Türchen Nummer 10

To-Do-Liste, um Weihnachten auf die Spur zu kommen Zu Fuß einen langen Weg durch möglichst unbekanntes Terrain gehen, und dabei an die Wanderung von Maria und Josef denken Die Weihnachtsgeschichte in der Bibel nachlesen (Im Neuen Testament, Matthäus Kapitel 1-2 und Lukas Kapitel 1- 2 ) Plätzchen backen und an jemanden verschenken, der nicht damit rechnet Fremde Menschen auf der Straße ehrlich anlächeln Jemanden zu einem gemütlichen Adventsnachmittag einladen, der neu im Haus/am Wohnort ist Einen Adventsgottesdienst besuchen  Ein Neugeborenes beschenken  Sich mit jemandem versöhnen Ehrenamtlich in einer Notübernachtungsstelle für Obdachlose arbeiten Eine Kerze anzünden, in die Stille lauschen und auf Gottes Nähe warten

Türchen Nummer 9

Lise sitzt am Tisch und wartet. Sie wartet auf ihr Leben. Irgendwie ist es an ihr vorbei gegangen. Am Anfang war es leicht: sie machte einfach, was die Erwachsenen ihr sagten. Damit war sie den ganzen Tag beschäftigt, und eigentlich lief es ganz gut. Aber jetzt ist alles anders. Sie wohnt allein in einer Wohnung - endlich frei! hatte sie gedacht als sie zuhause auszog - und muss entscheiden, was sie mit ihrem Leben machen will. Es ist nicht so, dass sie nichts zu tun hat. Sie hat eine Ausbildung gemacht, arbeitet acht Stunden am Tag in ihrer Firma. Sie hat Freunde, mit denen sie ausgeht. Da ist sogar Sven. Sven hat ihr einen Antrag gemacht. Und sie hat ja gesagt. Aber jetzt, plötzlich, heute Morgen, ist es über sie gekommen. Das große Gefühl von Leere. Und nun sitzt sie hier, starrt auf die Weihnachtsbeleuchtung am Fensterrahmen und wartet. Sie wartet auf die Zufriedenheit, die sich einstellen sollte, wenn alles so perfekt läuft. Sie wartet auf d...

Türchen Nummer 8

Ich bin zu spät! Der Tag ist vorbei. Die Zeit ist vertan. Ich hab sie verbraucht, mit Arbeit gefüllt, mit der Wäsche verwaschen, mit den Krümeln vom Tisch gewischt. Du hast gewartet. Du hast alle Zeit der Welt. Du hast sie geschenkt, siehst, womit ich sie fülle, bist mittendrin, hast die Ewigkeit für mich. Himmlisch. Es ist für uns eine Zeit angekommen, es ist für uns eine große Gnad´. Unser Heiland, Jesus Christ, der für uns, der für uns, für uns Mensch geworden ist.