Selbstbestimmt und frei, Baby!
Im Mai 2004 hielt ich einen positiven Schwangerschaftstest in den Händen: neun Monate nach der Geburt unseres ersten Kindes. Kurze Zeit später saß ich im Sprechzimmer meines Gynäkologen und informierte ihn über diese Tatsache. Seine Reaktion: "Schon wieder? Wollen Sie es denn behalten?" Ich bin heute noch schockiert darüber, wie unwillig der Arzt die Folgeschwangerschaft zur Kenntnis nahm. Es lagen keinerlei körperlichen, finanziellen oder partnerschaftlichen Probleme vor, die gegen eine zweite Schwangerschaft bei mir - damals 24 Jahre jung - sprachen. Noch vor der Untersuchung vermittelte er mir durch diese Frage: es gibt die Möglichkeit des Schwangerschaftsabbruchs (und: "Sie sollten mal darüber nachdenken."). Ich empfand das als eine emotionale Ohrfeige. Gleichzeitig wunderte ich mich, da ich bisher immer gehört hatte, dass Ärzte nicht für einen Schwangerschaftsabbruch werben dürfen. Natürlich war die Frage noch keine explizite Werbung, aber mir war klar: wenn i